25 Jahre Praxis Dr. Alexiev Hamburg

DIE ÖFFNUNGSZEITEN

Montag:
Vormittags ambulante Operationen
14:00 - 18:00
Dienstag:
Operationstag
Mittwoch:
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Donnerstag:
08:00 - 13:00
Nachmittags - Telemedizin
Freitag:
08:00 - 13:00
Nachmittags nur nach Vereinbarung

Die Sprechstundenzeiten der einzelnen Ärzte und Fachrichtungen weichen von den angegebenen Öffnungszeiten ab.

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Als Sinus pilonidalis bezeichnet man eine Entzündung des Unterhautfettgewebes im Bereich der Steißbeinregion. Bei 85% finden sich Haare in den tieferen Schichten unter der Haut. Dieses wird auch als das Haarnest (=pilo: Haar, nidus: Nest) bezeichnet.

Die Erkrankung betrifft häufiger Männer und meist sind jüngere Menschen (15- 40 Jahren) betroffen. Der Auslöser der Erkrankung sind größtenteils Haare, die sich in die Haut im Bereich der Gefäßfalte bohren und weiter einwachsen. Dadurch entsteht eine Zyste. Diese kann sich entzünden, im weiteren Verlauf kann dann entweder eine Fistel entstehen oder eine Eiterbeule (Abszess).  So eine Fistel bildet sich nicht mehr von selbst zurück und bleibt zur Haut offen – solange die Ursache in der Tiefe (z. B. Haarnest-Zyste) bestehen bleibt. Wenn der Ausführungsgang verlegt wird, kommt es zu Entzündung/Abszess.

Demzufolge unterscheidet man drei Verlaufsformen der Erkrankung: die asymptomatische, die akut eitrige und die chronische Form. Während erstere unter Umständen keiner Operation bedarf, stellen die akute und chronische Verlaufsform eine Operationsindikation dar.

Bei einer akuten, eitrigen Entzündung sollte zunächst der Abszess eröffnet werden und die Rückbildung der Entzündung abgewartet werden. Sie sollten bei akuten Schmerzen sowie Schwellung nicht zögern, sondern rasch einen Arzt aufsuchen.

 

WIE WIRD EINE STEIßBEINFISTEL BEHANDELT?

Es gibt mehrere Operationsmethoden. Das bedeutet aber auch, dass es nicht ein überlegenes Operationsverfahren gibt.

In den allermeisten Fällen wird den Patienten heute noch das klassisch-radikale Verfahren als einzige Operationstechnik angeboten. Wir versuchen konsequent dieses zu umgehen. Alternativ sollte auch ein gewebeschonendes, minimal-invasives Verfahren angeboten werden. In dieser Absicht habe ich mich mit der sogenannten Pit-Picking-Technik befasst. Bei der breiten Anwendung dieses Verfahrens sind wir schnell an den Grenzen des Verfahrens gestoßen – Entzündungen im Operationsgebiet nach der Operation und nun doch langwierigen Verläufe. Im Züge unserer Erfahrungen hat sich bei uns die Technik der subkutanen Zystektomie durchgesetzt. Diese ist nur im Zusammenhang mit ausreichender und gekonnter Drainage des Operationsfeldes praktikabel.

In der Tat ist die Nachbehandlung nach gewebsschonenenden Operationsverfahren ist für den Erfolg recht entscheidend. An diesem Punkt stoßen Kollegen im Krankenhaus aus organisatorischen Gründen oft an ihre Grenzen und sehen sich gezwungen, ein radikaleres Verfahren zu wählen, mit weniger differzienten Nachbehandlungsanforderungen.

Grundsätzlich muss an diese Stelle erwähnt werden, dass die gewebeschonende Verfahren zur Behandlung von Steißbeinfisteln eine etwas höhere Rezidivhäufigkeit haben im Vergleich zum radikal-konservativen Vorgehen. D. h., dass die Möglichkeit, dass nach einer minimalinvasiven Operation eine Steißbeinbeizyste wieder entsteht, größer ist. Wenn man bedenkt, dass nach eine gewebeschonenden Operation, bei Rezidiv, erneut eine solche gemacht werden kann, angesichts der zahlreicheren zusätzlichen Vorteile der gewebsschoneneden Verfahrens erscheint die Methode als vorteilhaft und gerechtfertigt. So kann die Operation ambulant und meist in Lokalanästhesie durchgeführt werden. Die Behandlung nach der Operation ist deutlich kürzer und weniger aufwendig, die Einschaltung eines ambulanten Pflegedienstes ist nicht erforderlich, die Versorgung kann der Patient ohne größeren Aufwand selbst gewährleisten. Die Ausfallzeiten sind wesentlich kürzer, der Verlauf ist schmerzarm bis schmerzfrei. Wir begleiten Sie, solange Sie uns brauchen!

Im Folgenden werden Operationsverfahren vorstellt. Welches Verfahren sich bei Ihnen eignet, kann erst nach einer ausführlichen persönlichen Untersuchung festgestellt werden. Die Entscheidung der weiteren Behandlung hängt von vielen individuellen Faktoren ab – neben einer ausführlichen Anamnese, der körperlichen Untersuchung und eine Ultraschalluntersuchung führen wir gelegentlich auch weitere Untersuchungen durch – wenn nötig – MRT bzw. Szintigraphie. Wir beraten Sie gern!

Im Folgenden werden einige Verfahren erörtert.

Pitpicking:

Eine gewebeschonende und minimal-invasive Methode bei der die Fisteln einzeln entfernt werden. (ambulant und in örtlicher Betäubung möglich). Die Nachteile wurden weiter oben dargestellt. Bei der Pit-Picking-Operation werden die einzelnen Fistelöffnungen und der weitere Fistelverlauf mikrochirurgisch entfernt. Kombiniert mit einem seitlichen Hautschnitt können die tiefer liegenden Haare und weiteres Fistel- und Zystengewebe entfernt werden. Der Eingriff erfolgt üblicherweise ambulant und in örtlicher Betäubung. Die anschließende Wundbehandlung kann meist selbstständig durchgeführt werden und wird durch uns weiter begleitet. Der Eingriff und weitere Heilungsverlauf ist äußert schmerzarm. Ein Schmerzmittel wird nur selten benötigt.

Die Subkutane Zystektomie:

habe ich oben dargestellt. Derzeit ziehe ich das Verfahren vor anderen Methoden vor.

Laseroperation:

Es handelt sich nicht um eine Kassenleistung. Eine belastbare wissenschaftliche Evaluation des Verfahrens ist noch nicht erfolgt.

Karydakis-Op:

Bei diesem Verfahren wird nach dem klassischen Ausschneiden ein Wundverschluss vorgenommen. Ziel des Verfahrens ist, die Naht außerhalb der Mittellinie zu verlagern und die Gesäßfalte abzuflachen. Die Wundheilungszeit ist deutlich verkürzt gegenüber der offenen Wundbehandlung bei niedrigen Rezidivraten (0-6%). Wird dabei ein auflösender Faden verwendet, entfällt sogar der Fadenzug. Jedoch treten bei 10-30% Wundheilungsstörungen.

Cleft-Lift-Op:

Dieses ist eine Modifikation der Karydakis-Operation, bei der jedoch nicht so radikal vorgegangen wird, d.h. das chronisch gereizte Gewebe wird nicht komplett entfernt, es werden aber sämtliche Fisteln ausgeschnitten und die Naht ebenfalls seitlich der Mittellinie verlagert und so eine Abflachung der Gesäßfalte erzielt. Die Rezidivsten sind mit 0-5% sind mit der Karydakisoperation vergleichbar bei etwas erhöhten Wundheilungsstörungen mit 18-43%.

Limberg-Plastik/modifizierte Limberg-Plastik:

Nach großflächigem, rautenförmigem Ausschneiden der Fistelgänge und Zysten erfolgt eine Deckung der Wunde über einen Verschiebelappen, der seitlich von der Gesäßregion präpariert wird. Bei der Modifikation des Verfahrens wird die untere Nahtrand weiter seitlich neben die Mittellinie verlagert, was die Wundinfektionsrate senken konnte. Bei diesem Verfahren wird eine sehr niedrige Rezidivrate (0–3 %) beschrieben, bei Wundinfektionsraten zwischen 6 und 40%. Infolge der Wundinfektionen entstehen dauerhafte, behandlungsbedürftige Fistelungen.

In einigen wenigen Fällen hat die Methode zweifelsohne ihre Berechtigung.

Zu bedenken ist, dass es sich um eine entstellende Operationsmethode handelt. Die Symmetrie der Glutealregion wird zerstört. Das ist insbesondere bei jungen Patient*innen zu beachten! Psychische Folgen bei dieser Patientengruppe sind nicht zu unterschätzen. Das kosmetische Ergebnis nach der radikal-konservativen Methode ist immerhin besser, da die Symmetrie gewahr wird!

In meinen Augen ist die Indikation für diese Operationsmethode sehr selten! Aus diesem Grund überlasse ich die Ausführung einem plastischen Chirurgen und habe mit dieser Zusammenarbeit sehr gute Erfahrungen gemacht.

Exzision und offene Wundbehandlung:

Dieses ist das am häufigsten angewendete Operationsverfahren. Die Fisteln und Fistelgänge werden dabei mit einer Farblösung angefärbt und anschließend wird das so markierte Gewebe komplett entfernt. Die Rezidive werden dabei bei 2–6 % angegeben. Die größte Belastung für den Patienten liegt dabei in der langen Wundheilungsdauer von 1,5-3 Monate und der aufwendigen Versorgung der Wunde – oft unter Einschaltung eines Pflegedienstes.

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